Hallo Ihr Lieben,
immer nur Öl nehmen, wo "Mercedes-Benz Freigabe", gefolgt von der entsprechenden Nummer (z.B. 229.3) draufsteht. Ist nur die Nr. angegeben, ist dieses Öl
nicht von Mercedes freigegeben. Eine Liste sämtlicher freigegebenen Betriebsstoffe findet ihr hier:
http://bevo.mercedes-benz.com/bevolisten...sort1.html
Zur Häufigkeit des Ölwechsels: Das hängt extrem vomFahrbetrieb ab.
Beispiel: Wir fahren einen C 280 mit mittlerweile 225.000 km, seit 135.000 km mit Gasumrüstung, und ich wechsel das Öl alle 30.000 km. Das Auto wird jeden Tag bewegt, ca. 60 Km Autobahn und ca. 30 Km Stadt und Land. Das Öl sieht selbst nach 30.000 Km noch sehr gut aus, bei extrem geringen Verbrauch! Warum? Es gelangen durch den Gasbetrieb und durch die Autobahnfahrten weniger aggressive Stoffe, die durch die Verbrennung entstehen, in das Öl. Hier verwende ich 5W-40 vollsynthetisches Motoröl. Die Angabe 5W bedeuted aber auch, das dieses Öl extrem Wintertauglich und somit sehr dünnflüssig auch schon bei einem Kaltstart ist. Zu den Winterölen zählen 5W, 10W und auch 15W. Je größer die Differenz (z.B. 5W-40), um so größer der Temperaturbereich, den dieses Öl umspannt (Mehrbereichsöl genannt).
Also erste Frage: Brauchen wir ein Motoröl von 0W..., wenn wir das Auto nur im Sommer bewegen? Nein. Diese Öle sind im Vergleich zu den 5W etc. Ölen viel zu teuer und bringen uns keinen Winternutzen. Ein gutes vollsynthetische oder ein Leichtlauföl reicht vollkommen aus.
In meinem SL und auch in allen Fahrzeugen die ich besitze und besessen habe (ca. 30 Stück), fahre ich vollsynthetisches mit 5W-40. Meine Erfahrung dank Öltemperaturanzeige bei einem Golf GTI II war, dass das 5W-40 den Motor bei scharfer Fahrweise mit ca. 20 - 30 Grad (wenn ich mich richtig erinnere) geringerer Öltemperatur belastet hat (90-100 Grad statt 110-120 Grad bei 15W-40). Es spielt auch die Kühlwirkung eine Rolle.
Zu den Ölwechselintervallen bei Saisonfahrzeugen: Fährt man nur ca. 3.000 Km im Jahr, kann das Öl auch schon mal 3 Jahre im Motor verbleiben, wenn man folgendes beachtet: Bei viel Kurzstreckenbetrieb zwischendurch immer mal auf die Bahn gehen und das Öl "auskochen", da sich im Kurzstreckenbetrieb Kondenswasser bildet und sich im Öl ansammelt. Das kann man erkennen, wenn man den Öldeckel abnimmt und darunter Senffarbene Schmotze erkennt. Besonders bei Motoren mit einer großen Öfülllmenge.
Das wird von Autokäufern auch gerne als defekte Kopfdichtung ermittel, wo Wasser ins Öl dringt. Das kann aber wie gesagt auch auf den Kurzstreckenbetrieb bezogen werden.
Einige behaupten, mein Auto verbraucht kein Öl, das hat in diesem Falle nur damit zu tun, dass das Kondenswasser das Öl verdünnt, oder aber, wenn das Öl nach Benzin riecht, der Motor zu fett eingestellt ist und sich unverbrannter Kraftstoff mit dem Öl vermischt. Eine Geruchsprobe bei Kauf eines Autos ist also angesagt.
Also: vor der Winterpause auf der letzten Fahrt das Öl auf der Bahn "auskochen", das macht auch die Auspuffanlage schön trocken. Nach 3 Jahren (in diesem Beispiel nach ca. 9000 Km) das Öl
vor der Winterpause wechseln, damit im Öl angesammelte Schadstoffe das Material nicht belasten.
Im Prinzip sollte es bei einem täglich im Gebrauch stehenden Fahrzeugs tatsächlich möglich sein, bei den heutige erhältlichen Ölqualitäten mit diversen Additivzusätzen ohne Ölwechsel auszukommen, wenn man beachtet, das der Filter alle 15 Tkm gewechselt und entsprechend Öl nachgefüllt wird. Viele Beispiele dafür gibt es im Netz, wobei ich dafür meine Hand nicht ins Feuer legen will.
Über diese Thema kann man viel diskutieren, aber stellt euch mal vor, Ölwechsel wäre überflüssig. Das will die Industrie doch garnicht! Geldeinnahmen durch den Service beim Händler, bei den Zulieferern, in den freien Werktätten etc. würden wegbrechen. :money:
Vielleicht sind die Öle von heute tatsächlich schon so gut. Aber wer will das ausprobieren?
Gruß
Frank