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So weit ich weiß, gibt es für kein Hydrauliksystem von irgendeinem Hersteller / Verdeckentwickler bzw. -zulieferer ein vorgeschriebenes Wechselintervall. Es gibt eh nur zwei Hersteller dieser Anlagen.
Warum auch? Die Hydraulikflüssigkeit im Verdecksystem wird weder thermisch noch mechanisch stark beansprucht. Da ist es dann auch ziemlich egal, ob die Flüssigkeit Wasser anzieht, denn im Gegensatz zur Bremsflüssigkeit gibt es keine hohen Temperaturen die zu Dampfblasen führen - und selbst wenn. Zudem wäre dann auch irgendwann die Lösung mit Wasser gesättigt.
Auch gibt es im Steuerblock keine derart kleinen Bohrungen, die gefahr laufen könnten verstopft zu werden. Und mal ehrlich Freunde: Allein die Farbe der Flüssigkeit ist nun wirklich kein Grund ;-) .
Aber wie bei so vielem gilt: Der Wechsel kann zumindest nicht schaden!
Hauptsache, da kommt dann auch die richtige Hdyraulikflüssigkeit rein. Mit der Falschen kann man das gesamte System zerstören. Ach ja, und immer darauf achten, dass genug Blut durch die Adern läuft.
Grüße aus Lotte
Mopf1 / 129.067 / M119.982 / 722.6 / smaragdschwarz
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Willy™ schrieb:Hallo...,
und warum wird in keinem Inspektionsintervall lt. MB erwähnt das es zu wechseln ist.... :frage:
Greetz...Willy:drive:
Hi Willy,
steht zwar nirgends aber.
Man sieht aber doch schon am Dreck in der Ölsuppe, daß es gewechselt werden sollte.
Der Dreck besteht, auch wenn nur sehr klein, aus kleinen festen Partikeln.
Was machen die Partikel oder der Dreck?, die Abdichtung der Kolbenstangen der hydraulischen Zylinder von der vorderen Dachveriegelung geben den Geist auf und man hat lecken bei den Sonnenblenden.
Alles klar Willy :-P:w00t:
Gruß Karsten
___________
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Außerdem macht Wasser in der Hydraulikflüssigkeit durchaus was (dasselbe wie im Bremssystem) und zwar Korrosion.
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Also, Hydraulikdichtungen gehen nicht durch Wasser oder inneren Abrieb kaputt. Dann müssten ja auch die offenliegenden äußeren, glänzenden Kolbenstangen aller möglichen Zylinder (Baumaschinen, Stoßdämpfer, etc.) nach kürzester Zeit den Geist aufgeben.
Es gibt zwei Hauptursachen:
1) Das Nichtbewegen der Komponenten: Hierdurch trocknen die Dichtungen zwischen Kolbenstange und Zylinder regelrecht aus. Es ist nämlich auf der äußeren Kolbenstangen ein ganz, ganz dünner Ölfilm, der die Dichtung permanent geschmeidig halten soll und äußeren Dreck abstreift (genauso auch innen). Dieser Film "verdampft" bei Nichtgebrauch ganz langsam und die Dichtung fängt an zu schrumpfen, je älter desto schneller. Aus diesem Grunde bewege ich selbst in der Nicht-Saison (11-03) das Verdeck wöchentlich (also nicht das Reinfalten in den Verdeckkasten, aber halbauf - und - wieder zu).
2) Querbelastung der Kolbenstange: Ich wette, dass die Verdecke, die beim Öffnen vorne laut knacken, eher von den Undichtigkeiten betroffen sind. Denn hier muss mit hohem Druck der Riegel quer aus der Lasche (an der Dachspitze) gezogen werden, während diese beginnt sich zu öffnen. Dadurch kann die Kolbenstange seitlich belastet werden. Hierfür sind diese Zylinder aber nicht ausgelegt und die Dichtungen beginnen auszuleiern. In Kombination mit 1) noch schneller.
In meiner Firma werden jährlich etliche Dauerläufe von Verdecken durchgeführt. Diese müssen bis zu 20.000 Öffnungs-Schließvorgänge unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen aushalten (könnt ihr ja mal auf "pro Jahr" umrechnen) . Nach ca. 1000 Lastwechseln ist die Hydraulikflüssigkeit dunkel. Aber so weit ich mich erinnern kann, ist noch nie ein Hydraulikzylinder durch normalen Betrieb undicht geworden.
Also immer schön bewegen! Wer rastet, der rostet (... oder so ähnlich) !
Grüße aus Lotte
Mopf1 / 129.067 / M119.982 / 722.6 / smaragdschwarz
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Schau dir mal die Aufhängung der vorderen Kolbenstangen an, die wirken über ein Gelenk auf die Verriegelung, da kann kein seitlicher Druck auftreten.
Wir verwenden im Aufzugsbau auch Hydraulische Antriebe, da empfehlen die Hersteller einen Ölwechsel alle 5-6 Jahre. Die verwendeten HLPD Öle, binden zwar das Wasser, aber für die Steuerblöcke ist es trotzdem von Vorteil, wenn das Öl alle paar Jahre mal ausgetauscht wird.
Gut, die Arbeiten mit Umlaufdrücken, die durch winzige Bohrungen im Block laufen und dazu da sind, die Kolben im inneren anzusteuern und den Ölfluß zu regeln, wenn sich da Schmutzpartikel durch Abrieb ansammeln, funktioniert die ganze Sache nicht mehr so wie sie soll. Das ist bei den Ansteuerungen bei Baumaschinen oder so einer simplen Dachsteuerung, wo nur Magnetventile die Steuerung übernehmen, nicht ganz so gravierend. Jedoch hat ein Ölwechsel noch nie geschadet.
Gruß Horst
...das Leben ist schön...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.07.15, 18:32 von
Hope.)