Absolut Off-Topic: Nachtspeicherheizungen -
brett_pit - 04.12.09
Hallo :punk:,
ich habe die Hoffnung hier im R129-Forum vielleicht jemanden zu finden, der sich zum Einen mit diesen Heizungen auskennt und / oder zum Anderen sich mit den rechtlichen Hintergründen auskennt.
Es geht um Nachtspeicheröfen / -heizungen. Meine Hütte ist gute 130 Jahre alt - Fachwerk - mit Nachtspeicherheizungen. Es geht mir nicht um die Kosten, da ich gemessen an der Größe recht günstig damit auskomme. Der Trick, sofern man es als Trick überhaupt bezeichnen kann liegt in der Handhabung, die ich glaube gut im Griff zu haben.
Worum geht es also sonst ? Ich habe eine Kündigung meines Stromanbieters bekommen, damit dieser mir einen neuen, teureren Vertrag unterjubeln kann - Nich' so doll, aber naja. Bei der Recherche zum Stromkostenvergleich bin ich auf ein Gesetz gestoßen, welches die Nutzung von Nachtspeicherheizungen ab 2019 untersagt - ...mit diversen Ausnahmen. Meine Heizung ist aber nächstes Jahr 30 Jahre alt und ich wollte sie erneuern - Wieder Nachtspeicherheizung.
Was macht denn nu' Sinn ? Greifen für meine Bude nun die Ausnahmen und ich kann diese Heizung auch nach 2019 noch weiter betreiben ? Ich meine Ja, bin aber nicht sicher. Wie würden die Alternativen aussehen ? Ich habe überhaupt keinen Nerv über drei Stockwerke Heizungsrohre durch den Bau zu legen - Die dann wohl auch noch größenteils aufputz liegen würden. Googeln hat mich nicht wirklich schlauer gemacht.
Ach so: Wärmeschutzmaßnahmen ziehe ich nach und nach durch - neue Fenster, Dach und Dachboden isolieren usw. . Neue Heizkörper mit neuer Steuerung wären einer der nächsten Schritte gewesen.
Schon mal vielen Dank für Kommentare, Meinungen, Anregungen, Tipps usw.
LG Thomas :bier:
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dave hd - 04.12.09
brett_pit schrieb:Hallo :punk:,
Was macht denn nu' Sinn ? Greifen für meine Bude nun die Ausnahmen und ich kann diese Heizung auch nach 2019 noch weiter betreiben ? Ich meine Ja, bin aber nicht sicher. Wie würden die Alternativen aussehen ? Ich habe überhaupt keinen Nerv über drei Stockwerke Heizungsrohre durch den Bau zu legen - Die dann wohl auch noch größenteils aufputz liegen würden. Googeln hat mich nicht wirklich schlauer gemacht.
Ach so: Wärmeschutzmaßnahmen ziehe ich nach und nach durch - neue Fenster, Dach und Dachboden isolieren usw. . Neue Heizkörper mit neuer Steuerung wären einer der nächsten Schritte gewesen.
LG Thomas :bier:
Hi Thomas...
ich kenn dein Haus und die Rahmenbedingungen nicht, aber ich würde ggf. einen erfahrenen unabhänigen Energieberater (wird z.Zt. gefördert) zu Rate ziehen, bzw. andere geeignete Fachleute fragen, wie es damit aussieht...Der Energieberater erstellt dir für rel. wenig Geld ein Konzept, wie es mit deinem Haus bestellt ist und welches Verbesserungspotential in dem Gebäude steckt...!
Generell gilt aber:
Dämmung des Hauses soweit wie möglich (ggf. Denkmalschutz beachten) optimieren (Dach, Fassade, Fenster u. Türen, Kellerdecke) damit die zuküftige Heizung kleiner dimensioniert werden kann. Also erst die Dämmassnahmen, dann die Heizung!
Ich persönlich würde mich von den Nachtspeicherheizungen verabschieden, wenn das möglich ist, oder auch aufwändiger sein sollte.
Im Idealfall sieht es dann so aus:
- Dämmung optimieren, incl. WW Rohre soweit möglich
- Heizung auf Brennwert umstellen
- alternativ: Pelletkessel einbauen
- Solar aufs Dach zur Unterstützung der WW Aufbereitung im Winter bzw. komplett im Sommer (somit beibt der Brenner idR. im Sommer aus)
So können bis zu 70-85% oder mehr des ursprünglichen Energieinsatzes gespart werden...und ein Niedrigenergiestandard erreicht werden...!
Ok..das kostet schon einiges, das ist klar..aber der Verkehrswert des Hauses sollte sich um einiges verbessern...von der Umwelt ganz zu schweigen...
Achja...Förderung (BaFa, KFW etc.)gibs auch für sowas, aber ob das den Kohl Fett macht..ist eine andere Frage...:cheesy:
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Youngtimer - 04.12.09
Hallo Thomas !
Vorab, ich bin kein (Rechts)Experte.
Eine unserer Tochterfirmen handelt mit Klimatechnik und alles was da drumherum läuft. In der Branche wird mit diesen Gesetzen ab 2019 schon regelrecht geworben und ein Kollege aus dieser Firma in Trier hat die gleichen Probleme wie Du (altes Haus, neuer teurer Tarif, müsste investieren).
Nach allem, was ich von unseren Technikern aus dieser Firma so gehört habe, sollte man sich diesbezgl. auf jeden Fall mal mit der Wärmepumpentechnologie auseinandersetzen. Die leisten inzwischen bis -25 Grad Außentemperatur bei bis zu 85% Energieeinsparung gegenüber herkömmlichen Systemen. Sind recht einfach und ''Gebäudeschonend'' zu installieren und ganz nebenbei kann man, wenn gewünscht, im Sommer auf Klima-Kühlung umschalten.
Nur als Tip. Wenn Du noch weiteres wissen möchtest, kannste gerne Bescheid sagen.
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1stein97 - 05.12.09
Hallo zusammen,
@ Andreas,
die Wärmepumpentechnik ist wirklich genial, das Problem ist allerdings das die maximale Vorlauftemperatur einer WP 49 Grad Cels. beträgt und somit für ein solch altes Haus überhaupt nicht geeignet ist. Das ganze ist ideal bei einer Bodenheizung, aber wie willst Du die in ein solch altes Haus einbauen ???? Außerdem ist bei der WP die Tiefenbohrung nicht zu vergessen, oder aber Du gräbst einen Großteil Deines Grundstückes um und legst die Leitung 1,5m tief in den Boden. (So hab ich es bei einem meiner Nachbarn gemacht). Für 135qm topisolierter Wohnfläche immerhin noch 280 Meter 1zölliges PE-Rohr.
Ein Problem, was Tomas auch angesprochen hat, ist die Verrohrung im ganzen Haus. Ich denke das da einige Probleme auf Ihn zukommen, die nur mit vielen Kompromissen gelöst werden können.
Liebe Grüße
Klaus
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j.staudi - 05.12.09
Hallo Thomas
bei allen Vorschlägen die sicher eine der vielen Möglichkeiten darstellen (sehr komplexes Thema - habe beruflich damit zu tun) würde ich Dir auf jeden Fall raten bezügl.dem Alter Deiner Nachtspeicheröfen zu überprüfen ob diese asbesthaltig sind - wenn ja ....
Weiterhin ist der Ratschlag von Dave goldrichtig - zuerst Dämmung dann neue Heizung (zwecks Dimensionierung).
Solltest Du weitere Fragen habe schick mir eine PN ansonsten wird es hier einfach endlos !
Gruß aus Stuttgart
Jochen
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Youngtimer - 08.12.09
Ääähm Klaus,
ich bin echt kein Fachmann sondern EDV-Fuzzi aber eine unserer Firmen macht so was nun mal.
Wieso Erdbohrung ? Wieso Vorlauftemperatur ? Wieso..alle andere????
Ich sprach von Wärempumpe nicht von Erdwärmepumpe. Die modernen Dinger ziehen alles aus der Luft und stehen frei neben dem Gebäude.
Und pro Raum gibt es ein Split-Gerät und das war's.
Wir haben unseren Erweiterungsbau der Produktion (500 qm bei 8m Höhe) komplett mit dieser Technologie beheizt. Alles was man braucht, ist Strom und das war's.
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1stein97 - 08.12.09
Hallo Andreas,
Du hattest wohl eine Luftwärmepumpe gemeint, ich aber eine Erdwärmepumpe. Es gibt einige Geräte die sich letztendlich Wärmepumpe nennen. Dazu zählen z.B. die Kompressionswärmepumpe die den physikalischen Effekt der Verdampfungswärme nutzt, oder die Absorbtionswärmepumpe, die den physikalischen Effekt der Reaktionswärme bei Mischung zweier Flüssigkeiten bzw. Gase nutzt.
Primär ist wohl, das eine Wärmepumpe eine absolut saubere Sache ist, die für kleines Geld Deine Hütte wärmt.
Das allerwichtigste ist aber, und da hat Jochen und Dave absolut recht, an der Isolierung des Hauses nicht zu sparen und damit als erstes zu beginnen.
Liebe Grüße
Klaus
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brett_pit - 09.12.09
Hallo :punk:,
ersteinmal :danke: für die Tipps.
Zum Thema Isolierung: Ganz so einfach ist das bei einem denkmalgeschützen Gebäude leider nicht, aber was geht habe ich bereits gemacht, bzw. noch auf der Pfanne.
Umbau auf eine Zentralheizung kommt aus bautechnischen Gründen auch nicht wirklich in Frage - ...und ob's wirklich billiger wäre wage ich zu bezweifeln. Ich heize nun seit 26 Jahren mit Nachtspeicheröfen und liege, was die Kosten pro Quadratmeter angeht, unter denen von Kollegen mit Neubauten. Ich heize zusätzlich allerdings noch mit Holz in einem Kachelofen (In die Kosten mit eingerechnet). Was bei den Kosten immer gerne übersehen wird ist die Tatsache, daß auch die Warmwasserbereitung über Strom läuft (Durchlauferhitzer), was aber gleichzeitig bedeutet, daß eben nur das wirklich benötigte Wasser erwärmt wird und nicht 100 oder 150 Liter in einem Boiler 365 Tage im Jahr warm gehalten werden - ...und wenn man sich nicht wäscht... :hihi:
Asbest: der Hersteller (Stiebel Eltron) sagt, daß ich wohl Öfen aus der ersten Serie ohne Asbest in der Isolierung habe, sich wohl aber Asbest am Thermofühler (Was n' das :frage

befinden würde. Hysterie ist wohl nicht angebracht, aber es ist ein weiterer Grund die Dinger zu entsorgen.
Schau'n mer ma !!!
LG Thomas :bier:
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Youngtimer - 09.12.09
Also nach diesem Post klinke ich mich hier aus, weil ich nix Spezialist ich nur Tastatur-Dompteur:
@Klaus
Da ist nichts mit Erdwärem, sonst hätte ich es geschrieben ! Reine Luftwärempumpe.
@Thomas
Wenn Du dich informieren möchtest:
www.mitsubishi-aircon.de
Wenn es Dich weiter interessiert, kann ich Dir gerne einen Kontakt in Deiner Nähe vermitteln. Bei 20 Niederlassungen in D ist bestimmt auch eine in Deiner Nähe.
Und jetzt....Tschüßßßßßßßß